Die Geschichte der Balinger Loable
Warum heißen die Balinger Loable eigentlich so?
Was hat es mit dem lustigen Gebäck aus dem kleinen Städtchen an der Eyach auf sich?
Was dem Bayer seine Brotzeit, dem Freiburger sein „Z’üni“, schätzt und genießt der Schwabe sein Veschper. In Balingen ist die Frage: „Hoscht scho gveschpret?“ zum allseits bekannten Gruß geworden. Dieser alte Balinger Gruß ist ebenso wie der Spitzname der Kreisstädter „Balinger Loable“ heute noch lebendig. Das Veschper hat bei den Balingern schon immer eine große Rolle gespielt. In einem Verzeichnis aus dem Jahre 1715 sind insgesamt 260 Häuser eingetragen, davon 50 Bäcker, 44 Metzger und 11 Schildwirtschaften, also fast 50% der Bevökerung sorgte für das leibliche Wohl. Selbst auf einem Geldschein von 1923 wurde der Balinger Gruß abgedruckt.
In Heselwangen brannte es einmal beim Bäcker und die Balinger Feuerwehr war schnell zum Löschen da. Einer der Feuerwehrleute löschte mit der Spritze auf der Feuerleiter. Dabei sah er genau in die Backstub, wo schöne, frische „Loable“ (Brote) auf dem Tisch lagen. Die „Loable“ taten es ihm so an, dass er spontan ausrief:
„Schlanet d’ Feaschter nei’ ond hollet dia Loable naus, da’ mr noh glei veschpere ka.“
Nachdem das Feuer endlich gelöscht war, sind alle miteinander in die „Krone“ gegangen. Dort vesperten sie eine „Rote“ und tranken reichlich Bier dazu. Danach haben sie noch die geretteten „Loable“ in der Backstube sauber aufgeräumt. Dabei lachten sie fürchterlich über den Balinger, der sich auf der Feuerleiter um die „Loable“ in der brennenden Backstub Sorgen gemacht hatte, weil er schon an das anschließende Vesper gedacht hatte. Von da ab nannte man die Balinger „Loable“. Darüber ist aber niemand böse. Ein alter Balinger Mundartvers heißt:
„A Mutschel ischt koa Loable,
Drei Vierleng ischt koa Pfond,
Ond wear it greüibig veschperet,
Der ischt bei aö’s it gsond.“